1826 gelang Niepce mit achtstündiger Belichtungszeit die erste „Photographie nach der Natur“. Er verwendete dazu eine von Charles Chevalier hergestellte Kamera und eine mit Asphalt beschichtete Zinnplatte. Das in Lavendenöl aufgelöste Asphalt härtet sich durch Lichteinwirkung, das ungehärtete wird mit Lavendelöl und Terpentin ausgewaschen. Niepce bezeichnete sein Verfahren als „Heliographie“Der Blick aus dem Arbeitszimmer, Format ca. 16,2 x 20 cm, dürfte das älteste noch existierende Lichtbild sein.
Am 7. Jänner 1839 verkündete Francois Arago, Direktor des Pariser Observatoriums, daß es Niepce und Daguerre gelungen sei, mit Hilfe der Camera Obscura dauerhafte Bilder aufzueichnen.
W. H. F. Talbot hörte von der französischen Erfindung und macht am 31. Jänner 1839 Prioritätsansprüche geltend. In einer an die Royal Society gewandten Schrift begründet er seine Ansprüche und legt seine „photogenic drawing“ vor.
Sir John Herschel erwähnt am 13. Februar 1839 in seinem Laborbuch zum ersten Mal das Wort „Photography“.
Hippolyte Bayard stellt am 20. März 1839 Direktpositive auf Papier her. Am 24. Juni stellt er auf einem Wohltätigkeitsfest für die Erdbebenopfer von Martinique seine Bilder aus. Es ist die erste Fotoausstellung der Welt.
C. A. von Steinheil stellt in München die erste Kleinbildkamera her. Der Sucher zeigt das Aufnahmeobjekt in natürlicher Größe. Die damit entstehenden Dagurreotypien im Format 8,5 x 11 mm sind für Schmuckstücke gedacht.
Am 19. August erklärt F. Arago in einer gemeinsamen Sitzung der französischen Wissenschaften die Erfindung von Niepce und Daguerre und gibt diese damit zur Nutzung frei. Die Ära der Daguerreotypie geht 1851 mit der Verbreitung des Kollodiumverfahrens zu Ende.
Alphonso A. Giroux, Pariser Optiker, sichert sich eine Monopolstellung zur Herstellung von daguerreotypischen Kameras und Zubehör. Eine komplette Ausrüstung kostet um die 400 Francs und wiegt ca. 50 kg.
Der Franzose Abel Randu wird als Urheber des ersten fotografischen Portraits bezeichnet, das eine Person mit geöffneten Augen zeigt.
J. Herschel verwendet 1840 in einem Bericht an die Royal Society erstmals die Worte „Positiv“ und „Negativ“.
1840 zeigt Johann Baptist Isenring in St. Gallen eine „Kunstausstellung einer Sammlung von Lichtbildern, meistens Porträts nach dem Leben“. Der herausgegebene Katalog ist der erste einer Fotoausstellung.
1842 zieht J. B. Isenring mit seinem „Sonnenwagen“, einer Kutsche mit Dunkelkammer, durch Süddeutschland und die Nordschweiz und fertigt Daguerreotypien von Personen an. Die erste Anwendung von Retusche wird ihm zugeschrieben.
Johann Augustin Pucher stellt Aufnahmen auf Glasplatten her, veröffentlicht sein Verfahren aber erst um 1850.
Richard Beard fotografiert den Daguerreotypisten Jabez Hogg beim Porträtieren eines Mannes im Studio, es ist die erste Aufnahme dieser Art.
1843 , David Octavius Hill, schottischer Maler, beginnt in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Robert Adamson die 470 Delegierten einer geistlichen Versammlung für ein Monumentalgemälde fotografisch zu porträtieren. Die Aufnahmen entstehen alle im freien und wurden euphorisch mit Rembrandts Gemälden verglichen.
J. E. Mayall nimmt 10 Daguerreotypien zum „Vater unser“ auf. Er wird als erster Vertreter der Kunstphotographie bezeichnet.
1849 stellen William und Frederick Langenheim Diapositive für die Laterne Magica auf Albumin-Glasplatten her. Die Brüder nennen ihr Verfahren „Hyalotypie“.
1850 wird das „Dagurreian Journal“, die erste fotografische Zeitschrift der Welt, herausgegeben.
In Frankreich stellt 1850 ein Gesetz den Verkauf von obszönen Fotografien in der Öffentlichkeit unter Strafe.
Jules Dubosq stellt sein Stereoskop 1851 auf der Londoner Weltausstellung vor und erringt großen Erfolg, damit beginnt die Stereoskopie zur Mode zu werden.
Frederick Scott Archer gibt im März 1851 eine ausführliche Beschreibung seines „nassen Kollodiumverfahrens“ ab. Eine Glasplatte wird mit einer Lösung von Kollodium und Kaliumjodid begossen und in Silbernitrat gebadet, anschließend in nassem Zustand belichtet, weil andernfalls die Empfindlichkeit nachläßt. Archer läßt sich das Verfahren nicht schützen. Es verbreitet sich rasch und ist bis etwa 1880 das wichtigste fotografiosche Verfahren.
L. D. Blanquart-Evrard erläutert am 27. Mai 1851 vor der französischen Akademie der Wissenschaften sein Albuminpapier. Durch die Beschichtung mit Albumin (Eiweiß) sinkt das Bild weniger tief in den Papierfilz ein als beim Salzpapier (Kalotypie). Das Albuminpapier ist bis zur Jahrhundertwende das beliebteste Kopiermaterial.
W. H. F. Talbot macht mit Hilfe einer Leydner Flasche eine Blitzlichtaufnahme.
1853 löst Truchelot die fotografische Schicht nach dem Belichten und entwickeln unter Wasser vom Träger ab und überträgt sie auf schwarzes Wachstuch. Das Verfahren wird Pannotypie genannt.
1853 sichert sich Platt D. Babbitt das Monopol für Aufnahmen von Touristengruppen vor den Niagarafällen und gilt als erster Andenkenfotograf.
H. Krone eröffnet 1853 in Dresden eine „Photographische Lehr – und Porträtanstalt“ und ist die erste Einrichtung zur fotografischen Ausbildung.
Eduard Liesegang gründet 1854 die erste Fabrik zur Herstellung von Albuminpapieren. In den 90er Jahren wird dieses Fotopapier durch Zelloidin – (Kollodium) und Aristopapier (Gelatine) verdrängt.
A. J. Melhuisk und J. B. Spencer spulen gewachstes lichtempfindliches Papier auf eine Rolle und stellen damit den ersten Rollfilm her.
Lafon de Camarsac, Pariser Fotograf, gelingt es, 1855 Pyrofotos (in Keramik eingebrannte fotografische Bilder) herzustellen.
Aus einem Freiballon fotografiert Nadar die ersten Luftaufnahmen.
1860 richtet die Birminghamer Stadtpolizei eine Kartei der Straftäter mit Lichtbildern ein.
Louis Ducos du Hauron legt der französischen Akademie der Wissenschaften 1862 seine Arbeit über die Grundfragen der Farbenfotografie vor. Er vereinigt drei Teilbilder in den Grundfarben zum mehrfarbigen Bild.
1866 führen Martinez – Sanchez und J. Laurent, spanische Fotografen, das barytbeschichtete Fotopapier ein.
1869 gibt L. Ducos sein Buch über die Herstellung von Farbfotografien heraus. Es gelingt ihm, haltbare farbige Bilder herzustellen.
1871 fertigt G. E. Appert die Fotomontage „Die Verbrechen der Commune“ an. Es handelt sich um die erste nachweisbare politische Bildfälschung.
Karel Klic entwickelt 1879 die Heliogravüre, auch Photogravüre genannt.
Um 1880 kommen die ersten Belichtungsmesser und Belichtungstabellen auf den Markt.
1891 wird in Österreich das Fotografieren von Leichen in Poträtateliers verboten.
Der Begriff „Knipser“ kommt 1891 als Benennung für die Fotografierenden mit Handkameras.
1892 wird in Paris die erste „Internationale Ausstellung der Photographie“ unter der Leitung von Robert Demachy veranstaltet.
Mario Mendoza bringt die Selbstentwicklerkamera 1893 in den Handel.
1893 führt Th. A. Edison mit seinem Kinetoskop, einem Apparat zum Betrachten „lebender Bilder“, den perforierten 35mm Film vor.
1895 führen Auguste und Louis Lumiere den Cinematographen ein.
G. Eastman bringt 1895 seine Rollfilmbox für 12 Aufnahmen heraus.
Henri Becquerel berichtet 1896, daß von Uransalzen ausgehende unsichtbare Strahlen Fotoplatten belichten. Seine Untersuchungen führen zur Entdeckung der Radioaktivität.
H. Watzek stellt von 3 Negativen den Dreifarben – Gummidruck her. In den 12 Jahren von 1896 bis 1908 entstehen nur 65 Bilder. Sie zählen zu den fotografischen Kostbarkeiten.
In einer Gemeinschaftsausstellung zeigen Hugo Henneberg, Heinrich Kühn und Hans Watzak ihre Arbeiten. Das fotografische Schaffen dieser „Trifolium“ oder „Kleeblatt“ genannten Gruppe ist stark von der Wiener Sezession beeinflußt.
1900 wird in Chicago die größte Kamera der Welt mit einem Aufnahmeformat von 135 x 240 cm gebaut.
Der Londoner „Daily Mirror“ stellt sich als erste Tageszeitung auf die Veröffentlichung von Fotografien um.
1906 macht A. Miethe von einem Ballon aus farbige Luftaufnahmen.
Welborne Piper erfindet 1907 den Bromöldruck, der sich in der künstlerischen Fotografie stark verbreitet.
1907, Samuel Simon, Manchester, läßt sich den Siebdruck patentieren.
Die Firma Lumiere bringt 1907 die Autochromeplatte in den Handel und ermöglicht damit die Verbreitung der direkten Farbfotografie.
F. Deckel konstruiert 1908 den Compurverschluß.
1908 führt Agfa die Blitzlampe für Nitratpapier ein, die nach ihrer Verbesserung 1912 für Jahrzehnte Anwendung findet.
1910 Frantisek Drtikol eröffnet in Prag ein Fotoatelier und entwickelt sich zu einem der bedeutendsten Fotografen des Jugendstils. Besonders seine Aktaufnahmen wurden berühmt.
Oscar Barnack konstruiert 1914 den funktionsfähigen Prototyp einer Kamera für 35-mm-Kinofilm, die Leica.
1916, A. Traube entwickelt die Uvachromie, ein Farbbeizverfahren zur Herstellung von Diapositiven.
Howard F. Farmer bringt 1919 seinen Cabroprozeß, ein Edeldruckverfahren auf Bromsilberpapier heraus.
Josef Engel, Josef Massolle und Hans Vogt entwickeln 1919 die Grundlagen des Tonfilms. Der erste Tonfilm hat am 17. September 1922 in Berlin seine Premiere.
1924, die Erfindung des Aluminiumdruckgußverfahrens ermöglicht die Fertigung der Leica in industrieller Serienproduktion.
1926 fotografiert William Beebe aus einer Tauchkugel heraus mit Scheinwerferlicht in großen Meerestiefen.
1928 stellt Ilford den panchromatischen Rollfilm her.
1934, die Kleinbildkamera Robot 24 x 24 mm mit eingebautem Federwerk ermöglicht Serienaufnahmen.
1935 beginnt in den USA Weege seine Karriere als Sensationsreporter.
1938, C. F. Carlson entwickelt unter Anwendung fotoleitender Schichtendie Xerographie.
Walter Zapp konstruiert 1939 in Riga die Kleinbildkamera Minox mit einem Negativformat von 8 x 11 mm.
Der Ektachrome -Farbfilm kommt 1945 auf den Markt.
Dennis Gabor entdeckt 1948 die Holografie. Das verfahren wird aber erst 1960 mit der Entwicklung der Lasertechnik realisierbar. Seit 1979 zeigt das Kiewer Museum für Geschichte der Ukrainischen SSR ständig 60 Hologramme historischer Originale.
1950, die Exakta – Varex besitzt als erste Spiegelreflexkamera ein austauschbares Suchersystem.
1956 kommen Farbtemperaturmeßgeräte für fotografische Aufnahmen auf den Markt.
Der sowjetische Kosmonaut fotografiert als erster Mensch 1961 im Weltall.
1961 kommen die ersten Kleinbildkameras mit eingebauten Blitzgerät auf den Markt.
In der Schweiz wird 1962 das Silberfarbstoff – Bleichverfahren, Cibachrome, vorgestellt.
1963, E. H. Land stellt die farbige Ein – Minuten – Fotografie vor.
1964 werden Kleinbildprojektoren mit Halogenlampen hergestellt.
Der sowjetische Kosmonaut Alexej A. Leonow fotografiert nach seinem Ausstieg aus Woschod II 1965 freischwebend mit einer Handkamera im All.
1965, die Praktika Mat ist die erste europäische Kamera mit Innenlichtmessung.
1967 errechnet die Firma Canon ein Aufnahmeobjektiv mit der Lichtstärke 1:0,95.
Blitzlichtwürfel und Computerblitze kommen 1970 in den Handel.